Erlebnisse in Luang Prabang

Autor: Herbert Jeckl
Autor: Herbert Jeckl

Hoch über der Stadt leuchtete Phou Si in vollem Glanze auf uns herab.

Die Jumbos standen schon an der Bushaltestelle bereit und brachten uns zu den Gästehäusern. Schon bei der Fahrt durch die Stadt wusste ich, dass es hier viel interessanter sein würde als in Vientiane.

Es war nicht einfach, ein geeignetes Gästehaus zu finden. Die wenigen günstigen Unterkünfte waren schnell vergriffen, so mussten wir für die erste Nacht nehmen, was wir bekommen konnten.

Die Wände sind so dünn, dass wir Angst haben, der Gast über uns könnte hindurch fallen bei seinem Getrampel, das er frühmorgens veranstaltet.
Anscheinend hat der nichts Besseres zu tun, als um 7.00 Uhr seine Joggingrunden im Zimmer zu drehen.
Unsere Betten haben enorme Sprungfedern, vielleicht sollten wir sie mal aktivieren und an der Decke oben anklopfen.

Man brauchte viel Überwindung, um auf die Toilette zu gehen oder zu duschen – alles war ein Gemeinschaftswesen und ziemlich versifft. Für uns hieß es nur ‚nichts wie raus!‘

Autor: Herbert Jeckl
Autor: Herbert Jeckl

Als Erstes mieteten wir ein Fahrrad und schauten uns nach einer neuen Bleibe um. Geduld war angesagt. Im zentral gelegenen Rama Hotel war noch alles belegt; Check-out war um 12.00 Uhr, so hatten wir noch eine Chance.

Beim dritten Anlauf klappte es dann, wir hatten ein Zimmer – schön, groß, sauber, mit Warmwasser, für den gleichen Preis, den wir für unser schäbiges, kleines Zimmer zahlten. Jetzt hieß es schnell sein. Es war 11.30, ab 12.00 Uhr könnte man uns eine weitere Übernachtung berechnen.

„Was? Sie ziehen schon aus?“ fragte die Betreiberin des Gästehauses, die eigentlich ziemlich freundlich war. Wahrscheinlich war sie sich über den schlechten Zustand ihres Etablissements gar nicht bewusst.

Zwei Kinder interessierten sich sehr für uns und wollten uns helfen, das schwere Gepäck auf dem Rad zu verstauen.

Da wir unser Zimmer nun hatten, konnten wir gut gelaunt mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour durch die Stadt ziehen. Aber zuerst noch eine Stärkung in dem gegenüberliegenden Lokal. Die Gastgeber waren Chinesen und das Essen war vom Allerfeinsten. Huhn mit Pilzen und Gemüse in einer süßsauren Soße – ganz nach meinem Geschmack.

Dann ging es aber los – Sideseeing in Luang Prabang! Genau wie für Vientiane reicht auch hier ein Fahrrad völlig aus.

Zuerst mussten wir zur Polizei, um uns in der Provinz anzumelden. Die war gleich neben unserem Restaurant. Es dauerte nicht lange und kostete auch nichts. In manchen nördlichen Provinzen braucht man eine Reiseerlaubnis. Nach Mitteilung der Polizei dient es der eigenen Sicherheit sowie zur Information, wie viele Fremde sich derzeit im Gebiet befinden.

Zuerst waren wir über diese Einrichtung nicht sehr begeistert, aber im Nachhinein fanden wir es gar nicht schlecht. Wenn jemand vermisst wird, kann man über die Polizei erfahren, ob und wann diejenige Person in dieser Gegend war. Außerdem kann die Polizei über Unruhen in den angrenzenden Regionen informieren und von einer Weiterreise abraten (schon in Vang Vieng wie auch hier berichtete man von Unruhen in der Umgebung um Phongsaly). Und zum Dritten hat der Gesetzeshüter eine gewisse Kontrolle über eventuelle „schlimme Finger“ unter den Touristen.

Auf unserer Stadtrundfahrt erfuhren wir, warum Laos heute „das Land der 1000 Regenschirme“ und nicht mehr „das Land der 1 000 Elefanten“ genannt wird.

Warum – das erfahrt ihr in meinem nächsten Artikel …

Dein Reisefreund
Jacko

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