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Hoi An, die Künstlerstadt

Der Minibus stoppte an mehreren Stellen und brachte jeden zum Hotel seiner Wahl. Ein Hotel direkt an der Brücke zum Markt erschien uns sehr angenehm und für 10 US-$ konnte man nicht meckern.

Wie immer gingen wir sofort auf einen Stadtrundgang und was wir sahen, gefiel uns ganz gut. Allerdings hätte ich mir Hoi An anders vorgestellt, nach den Berichten anderer Besucher – so, als kleines Fischerdorf, eingebettet in eine Bucht, umringt von Felsen an der Meeresküste. Hoi An lag noch etwa 5 Kilometer vom Meer entfernt, aber dafür direkt am Parfüm-Fluss.

Wir mussten nicht lange suchen, bis wir wieder einen Stand mit gutem Essen gefunden hatten – keine Ahnung, was es war, aber wieder schmeckte es.

„Hallo Mister, Madame. Woher kommt ihr?“ sprachen uns zwei Mädchen in sehr freundlichem Ton und sehr gutem Englisch an.
„Aus Deutschland“, antworteten wir.
„Wie ist euer Name? Seid ihr verheiratet?“ fragten sie neugierig weiter.
Sie beherrschten die Technik des Small-talks perfekt, und dann kamen sie auf den Punkt.

„Bitte schaut euch mein Geschäft an“, baten sie höflich und wir folgten ihnen.
Es war eine Schneiderei. Wir schauten uns ein wenig um, gingen dann aber weiter.
„Vielleicht morgen“, vertröstete Claudia sie höflich.
Wieder etwas, das nicht zu meiner Vorstellung von Hoi An als Fischerstadt passte.

Man bemerkte immer mehr, dass Hoi An eine Handelsstadt war und nicht nur vom Fischfang lebte. In den Nobelstraßen, wo auch mehr Touristen verkehren, tummelten sich Maler, Künstlergeschäfte und Schneidereien nebeneinander. Schon Serina hatte uns gesagt: „In Hoi An könnt ihr billig schöne Kleider machen lassen“. Sie hatte auch eingekauft.

Man bemerkte auch den Unterschied zum anderen Vietnam, das wir bisher kennen gelernt hatten – Hoi An war reicher. Die Restaurants waren feiner, gepflegter und die Bars waren eher im Stil eines Bistros eingerichtet – vielleicht auch ein Übrigbleibsel der Franzosen. In einer solchen Bar blieb ich nachts dann hängen.

Sehr nett eingerichtet, mit Billardtischen, guter Musik und Bedienungen mit sehr guten Englischkenntnissen, wie es ab Hue südlich schon üblich war. Es erinnerte mich alles sehr an eine Kneipe zuhause und ich bekam ein wenig einen „Moralischen“.

„Ah! Jetzt ist diese Tour schon wieder bald zu Ende“, seufzte ich und sah Claudias fragenden Blick.
„Wie? Schon bald zu Ende? Wir haben noch nicht einmal die Hälfte unserer Tour hinter uns und immer noch viel mehr Zeit als in jedem normalen Urlaub.“

Sie hatte ja recht, aber ich hatte nun mal Angst, dass diese herrliche Zeit viel zu schnell vergehen würde. Ich wollte ein Leben lang so weiterziehen und ich glaubte, nie Heimweh zu bekommen.

Die Nacht hatten wir nicht so angenehm verbracht, wie wir es uns gewünscht hätten. Als wir angekommen waren hatten wir es nicht bemerkt und das Zimmer sah recht ordentlich aus, aber direkt hinter der Wand war der Schweine- und der Hühnerstall. Dementsprechend waren der Geruch und das Gegacker – und die Nacht war sehr früh zu Ende.

Aber in Vietnam steht man ja ohnehin früh auf, da nur Kranke und im Sterben liegende Menschen lange in den Betten liegen. Nach Meinung der Vietnamesen müsste Deutschland am Wochenende halb ausgerottet sein.

Wir mieteten uns ein Rad und schauten uns nach einer anderen Bleibe um, etwas außerhalb des Zentrums. Und diesmal würden wir genau nachsehen, wer hinter dem Haus wohnt.

Da wir nun schon mal die Räder gemietet hatten und früh auf den Beinen waren, machten wir uns auf den Weg zum Strand – seit langem mal wieder ein Sandstrand und Meer.

Wie es weitergeht, erfährst du im nächsten Artikel!

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Jacko