Zurück in Hanoi

Am Abend unterhielt ich mich mit Tan, unserem vietnamesischen Führer, er wollte wissen, was ich über die Tour dachte. Die Menschen hier sind sich noch unsicher, ob sie gute Arbeit leisten. Für sie ist diese Branche des Touristenführers noch neu. Speziell für diese Tour konnte ich ihm bestätigen, dass alles in Ordnung war (zumindest von meiner Seite aus und von den meisten anderen auch).

Das Essen war immer hervorragend, die Unterkünfte waren gut – und für das bescheidene Wetter kann er ja wohl nichts.

Tan war ein hilfsbereiter, zuvorkommender Guide, der sich immer bemühte, es allen recht zu machen. Auch das Preis- Leistungsverhältnis war hervorragend, das wäre auf eigene Faust nie machbar gewesen.

Das einzige negative, man musste sich nach einem Zeitplan richten. Aber das ist nun mal auf allen gebuchten Touren so. Einzelgänger haben es eben schwer, sich mit einer Gruppe zusammenzuraufen. Auf der anderen Seite bringt es aber wieder ein wenig Abwechslung auf einer langen Tour, man hört die Erfahrungen und Abenteuer anderer Traveller und kann so manchen Tipp auf seine Tour mitnehmen – und die Leute, die man im Queen Café trifft, sind irgendwie alle Einzelgänger. Deshalb übernachteten auch wir wieder dort, trotz der schäbigen Zimmer.

Am Abend des Heiligen Abend hatte uns Hanoi wieder. Mit dem Gedanken an Weihnachten und die ganzen Essen wollten auch wir uns ein feudales Mal gönnen. Die Franzosen und Kanadier gingen geschlossen aus und wir hängten uns an sie ran. Wir fanden sie nett und hatten schon in der Halong Bay mit ihnen den meisten Kontakt.

Wir hatten uns für das Old Darling Café entschieden und da bekamen wir nun unsere Bescherung zu Weihnachten. Leider konnten wir das hohe Lob unseres Reiseführers über dieses Restaurant nicht wiedergeben – das Essen war durch die Bank schlecht und die Bedienung war pampig. Zu viele Touristen, die dem Rat des Reiseführers folgten, machten es wohl nicht mehr nötig, dass sich die Wirtsleute bemühen müssten.

Claudia und ich waren so enttäuscht, dass uns der Appetit vergangen war. Wir verließen das Old Darling Café und schlenderten mit einer Masse von Fußgängern durch die völlig überfüllten Straßen. Wir schlossen uns der Meute an, hatten aber keine Ahnung, wo es hin ging. Erst sah es so aus, als würden alle in die gleiche Richtung laufen, wo es etwas Besonderes zu sehen gäbe. An der nächsten Kreuzung aber, kam uns ein gewaltiger Strom entgegen und lief in die andere Richtung. Wieder ein Stück weiter, drängte die nächste Menge in die dritte Richtung.

„Wohin laufen denn die Menschen alle“, fragte ich ein vietnamesisches Mädchen.

„Keine Ahnung, sie laufen eben nur herum“, antwortete sie.

Irgendwann kamen wir dann zur St. Joseph-Cathedral, wo wir sowieso hinwollten. Ein riesiges Gedränge war vor der Kirche.

„Wollen die alle da rein?“, fragte ich Claudia.

„Na ja, es ist Heiligabend, schauen wir mal.“

So gliederten wir uns in die Kette ein.

Wie es weiter geht, erfährst du im nächsten Beitrag.
Dein Reisefreund Jacko

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