You are currently viewing Zurück in Hoi An

Zurück in Hoi An

Sie sehen so anmutig aus, in ihren langen weißen Gewändern, wenn sie unter dem strahlend blauen Himmel zwischen den Palmen daherkommen. Stolz und kerzengerade sitzen sie auf dem Rad – in Vierer-, Fünfer- und Sechserreihen – und lachen und tratschen miteinander. Manchmal hupt eines der wenigen Autos hinter ihnen, aber das scheint niemanden zu stören. Ruhig fahren sie weiter ihres Weges.

Wir hatten noch genügend Zeit für einen letzten Rundgang durch Hoi An. Unser Bus startete erst in der Nacht. In einem Restaurant trafen wir wieder auf alte Bekannte – das ältere Paar aus der Tschechischen Republik, das schon in Laos einige Male unseren Weg kreuzte. Wir redeten ein wenig miteinander, dann zogen wir weiter – noch einmal auf den Markt, Cao lau, und einige Einkäufe tätigen, zum Beispiel Tiger Balm, eine Creme, die gegen alle Schmerzen helfen soll (kein Scherz, sie ist wirklich sehr gut). Und hilft sie mal nicht, dann tut der Glaube daran sein Übriges.

Jetzt hieß es wieder Rucksack packen. Wir hatten uns diesmal für die Weiterreise in der Nacht entschieden, weil wir so eine Übernachtung sparen wollten. Unsere Rechnung war auch aufgegangen. Um 8 Uhr morgens waren wir in Nha Trang. Aber viel geschlafen hatten wir nicht, die Straße war so holprig, dass gar nicht daran zu denken war. Außer uns war nur noch ein holländisches Paar mit an Bord, so hatten wir genug Platz und konnten uns sogar hinlegen.

Aber der Kerl war so nervös und nervig, andauernd versuchte er mit dem Fahrer zu reden – besonders, als dieser am Steuer mal kurz eingenickt war. Am meisten faszinierte mich auf dieser Fahrt, was um 4 Uhr morgens passiert war. Kurz nach der kleinen Schlafpause unseres Fahrers kamen wir in einen Ort und er legte vernünftigerweise eine Pause ein.  Wir hielten an einem Restaurant; einsam, verlassen und leer. Laute Musik dröhnte aus dem Kassettenrecorder, ringsherum war sonst alles still. Zuhause hätte schon längst jemand die Polizei gerufen, hier schien das niemanden zu stören. Geduldig saßen die zwei Wirtsleute da und warteten auf Kundschaft.
Und die Kundschaft kam. In aller Herrgottsfrühe füllte sich der Laden mit den Arbeitern vom Putzkommando, der Müllabfuhr und anderen die schon früh auf den Beinen sein mussten.
Sie erzählten, lachten und aßen – und wie sie aßen. Fischsuppe und andere deftige Speisen, die ich nicht unbedingt am frühen Morgen haben musste. Die Holländer und wir betrachteten das Gelage vom Bus aus. Der Fahrer war frisch gestärkt und die Fahrt konnte weiter gehen.

Als es hell wurde sahen wir, dass wir schon eine ganze Weile an schönen Stränden entlangfuhren. Aber hier musste es unbarmherzig heiß gewesen sein, keine Palme, die vor der sengenden Sonne schützen konnte. Es war eine karge Gegend hier, deshalb wohl auch noch so verlassen. Und dann waren wir endlich da.

Das könnte dich auch interessieren!

 

Traumziel Vietnam

Traumziel Thailand

 

Dein Reisefreund
Jacko